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Wie ziehen rechtsextreme und verschwörungsideologische Kräfte Geld aus ihrem Aktivismus? Diese Frage stellt sich vor dem Hintergrund einer wachsenden Zahl an Akteur*innen, die sich mit politischer Agitation eine wichtige Einnahmequelle erschlossen haben. Welche neuen Trends lassen sich identifizieren? Wie kann man diese erforschen? Und welche Dimensionen nimmt das Geschäft mit dem Hass an?

Diese Fragen diskutieren wir mit Expert*innen und der Forschungsstelle der BAG »Gegen Hass im Netz« beim nächsten NETTZ.Gespräch am 30. August von 13:00 bis 14:30 via Zoom. Wir freuen uns, wenn ihr euch anmeldet und dabei seid!

Die Relevanz von KI und Tech ist auch im Kampf gegen Hass im Netz zunehmend in allen Bereichen unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken. Chat GPT ist hierbei nur die Spitze des Eisbergs. Unter dem Titel “Was Zivilgesellschaft und Tech für ein Netz ohne Hass tun können” diskutierten wir deshalb auf dem Community Event 2023 mit vielen verschiedenen Expert*innen aus Zivilgesellschaft und Tech über aktuelle Herausforderungen und mögliche Allianzen im Kampf gegen Hass im Netz.

Wut hat das Potenzial, Menschen zu aktivieren, mobilisieren und die Welt zu verändern. Wut über gesellschaftliche und politische Zustände, über Ungerechtigkeit oder über Unterdrückung kann aber auch lähmen. Mit Sawsan Chebli, Younes Al-Amayra (Datteltäter), Eren Okcu (Bildungsinitiative Ferhat Unvar) und den Teilnehmer*innen unseres Community Events sprachen wir in einer interaktiven Fishbowl über diese Ambivalenz, die Bedeutung von Wut in unserer Arbeit und darüber, wie wir gemeinsam Wut in Mut umwandeln können, um dem Hass etwas entgegenzusetzen.

Auf der diesjährigen re:publica informierten wir während des dreitägigen Programms an einem gemeinsam Infostand über unsere Arbeit im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz, luden alle Engagierten und Interessierten auf ein Get Together mit Getränken ein und veranstalteten ein NETTZ-MeetUp mit dem Titel “Joined Forces - Vernetzung Hass und Desinformation zur Förderung eines starken Netzwerks für ein solidarisches Miteinander”.

Welche politischen Stellschrauben es gibt, um gegen digitale Gewalt vorzugehen, haben vier zivilgesellschaftliche Organisationen in einer gemeinsamen Publikation zusammengefasst - und diese auf der re:publica 23 an Bundesfamilienministerin Lisa Paus überreicht.

Vor einigen Wochen führten wir ein intensives Gespräch mit Beth Goldberg, der Leiterin für Forschung und Entwicklung bei Jigsaw, einem Team bei Google. Gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen rund um Fact-Checking, Wissenschaft und Desinformation hat Jigsaw eine Prebunking-Videokampagne in Deutschland gegen Desinformation entwickelt.

Die Videos basieren auf dem sogenannten Prebunking-Ansatz, der vorbeugend gegen Desinformation vorgehen möchte. Gemeinsam mit weiteren Organisationen haben wir vom NETTZ bei der inhaltlichen Ausarbeitung mitgewirkt und ein Q&A-Frühstück mit Beth Goldberg in kleiner Runde organisiert.

Wir begrüßen, dass sich das BMJ gegen digitale Gewalt engagieren möchte. Jedoch empfehlen wir deutlichen Konkretisierungsbedarf am Digitalen Gewaltschutzgesetz und sehen einzelne Aspekte kritisch. Die Einrichtung von inländischen Zustellungsbevollmächtigten begrüßen wir vollständig.

Für unser Team-Event waren wir zum zweiten Mal mit dem Unkrautkollektiv Berlin und ihrem coolen Floß auf der Spree unterwegs! Dort haben wir auf die Highlights des vergangenen Jahres geblickt und unsere Visionen für die Zukunft geteilt. 

Ein Pflaster kann helfen, und dieses auf ganz besondere Art: Der Schmuck von das::pflaster in - wer errät es? - Pflasterform soll ein Zeichen setzen für Versöhnung und Zuversicht während und nach unterschiedlichen Krisen wie Krieg, Covid, Inflation, Klimakrise. Vor allem aber soll es als Gesprächsanlass dienen und neue Narrative fördern. Zehn Prozent des Erlöses eines jeden Pflasters fließen an uns und unterstützen unseren Einsatz gegen Hass im Netz.
Danke für diese tolle Initiative an das inspirierende Kreativ-Team hinter das::pflaster!

Bereits im vergangenen Jahr hat das NETTZ das Förderprogramm ‘Demokratie im Netz’ der Bundeszentrale für politische Bildung wissenschaftlich begleitet. Seit April läuft nun die aktuelle Förderperiode, in deren Rahmen das NETTZ insgesamt 14 Modellprojekte der digitalen politischen Bildung begleitet. Während im ersten Jahr der Begleitung die Projektkonzeption im Vordergrund stand, arbeitete das Team der wissenschaftlichen Begleitung nun gemeinsam und kollaborativ mit den geförderten Projekten an Fragen einer möglichen Wirkungsanalyse in digitalen Kommunikationsräumen.

Menschen, die sich in ihrer Kommune engagieren, werden im Netz häufig angefeindet. Der digitale Hass trifft Kommunalpolitiker*innen, zivilgesellschaftliche Initiativen und Engagierte – ob in der Geflüchtetenhilfe, im Sportverein oder in der LGBTQIA+-Community. HateAid schafft als Maßnahme im Kompetenznetzwerk gegen Hass im Netz am 22. September einen Raum zum Wissensaustausch und Vernetzung.

Die politische Bildung ist aktuell von massiven Kürzungen in Form von Streichungen von Geldern für die Bundeszentrale für politische Bildung bedroht. Die Kölnische Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. hat einen Offenen Brief initiiert und wir als Das NETTZ sind unter den Erstunterzeichner*innen.

Im Juni diesen Jahres initiierte die Mozilla Foundation einen offenen Brief an die Europäische Kommission, an dem sie mit über 15 weiteren Organisationen arbeitete. In dem Schreiben plädieren sie für einen besseren Datenzugang für Forschungszwecke durch den “Delegated Acts” des Digital Services Act. Wir vom NETTZ finden diese Forderungen sehr wichtig und haben den Brief deshalb mitunterzeichnet.

Bei unserem NETTZ-Sommerfest im bUm Berlin kamen wir Anfang Juli mit unserer langjährigen Community zusammen und feierten die Meilensteine des letzten Jahres. 
Ganz besonders toll war für uns der Austausch mit dem Team des Yana Chatbbot, ehemals Meta, die 2021 mit ihrem Antidiskriminierungschatbot die Gewinner*innen unseres Förderprogramms waren. Das Team von Yana bringt Tech und Zivilgesellschaft zusammen: Tech-Kompetenzen werden vom Team dafür genutzt, Betroffene von Rassismus digital zu beraten und zu unterstützen.

CLAIM, die Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit, veröffentlichte diesen Sommer das erste Lagebild zu antimuslimischem Rassismus gemeinsam mit einer Pressemitteilung zur Publikation. Das Lagebild enthält nicht nur Ergebnisse und Analysen der Studie zu antimuslimischem Rassismus, sondern auch zehn Handlungsempfehlungen und zeigt: Antimuslimischer Rassismus findet sich in allen Lebensbereichen. Allein letztes Jahr wurden fast 900 antimuslimische Vorfälle erfasst.

“Scroll nicht weg” ist ein Projekt des Ministeriums für Familie, Frauen, Kultur und Integration Rheinland-Pflaz im Rahmen des Landesaktionsplans gegen Rassismus und Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Mit niedrigschwelligen und unterhaltsamen Memes, Schaubildern und anderen Formaten informiert das Projekt zum Thema digitale Gewalt, unterstützt Betroffene und zeigt Menschen, wie man digitale Zivilcourage zeigen kann.

Tolles News aus Thüringen! Dort gibt es jetzt eine Anlaufstelle für Betroffene von Hate Speech - und die Beratung ist umfangreich: Das Team von elly zeigt Handlungsoptionen auf, bietet psychosoziale Beratung an und geht mit Betroffenen zu Staatsanwaltschaft und Gericht. Die Beratungsstelle ist ein zusätzliches Angebot von ezra, der Beratungsstelle für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen.

Queer sein - das bedeutet Regenbogen, Glitzer und Liebe für alle? Leider nicht, denn Angriffe auf queere Einrichtungen und Personen sind auch in Deutschland digital wie analog traurige Realität. Beim Engagement gegen Hass im Netz muss Queerfeindlichkeit deshalb als ein strukturelles Problem mitgedacht werden. In dem Ratgeber des Lesben- und Schwulenverands (LSVD) findet ihr hilfreiche Informationen und Tipps gegen Queerfeindlichkeit im Netz.

Die Ergebnisse der Landratswahl in Thüringen haben uns diesen Sommer - wie viele andere auch - sehr getroffen und beschäftigt. Seit Juni diesen Jahres stellt die AfD erstmals einen Landrat in Deutschland. Das Erstarken der AfD gefährdet vor allem Menschen, die von Rassismus und/oder Queerfeindlichkeit betroffen sind. Die Autorin Tupoka Ogette fasst ihre Gedanken als Schwarze Frau hierzu in einem Instagram-Post zusammen.

Rechte Netzwerke mahnen ab und verklagen, um Druck auf Menschen aus Aktivismus, Politik, Wissenschaft, Kunst und Journalismus auszuüben. Werden juristische Verfahren strategisch rechtsmissbräuchlich genutzt, bedroht das die Meinungsfreiheit. Dieses Vorgehen wird „SLAPP“ genannt. Umso wichtiger ist der Gegenrechtsschutz, eine Initiative des Projektes “Frag den Staat” der Open Knowledge Foundation. Sie unterstützen Menschen mit den Kosten, die in solchen Auseinandersetzungen anfallen.

Die Whistleblowerin und ehemalige Meta-Angestellte Frances Haugen spricht schon lange davon, dass Falschinformationen auf Facebook und Co. Einfluss auf die öffentliche und politische Meinung nehmen können. In einem Interview für das Handelsblatt warnte sie im Juni vor “völlig neuen Arten versteckter Einfluss-Kampagnen.”

Die neue Kriminalitätsstatistik wurde im Mai diesen Jahres veröffentlicht und offenbart: Mit fast 60.000 erfassten Delikten für das vergangene Jahr verbuchten die Behörden einen Höchststand für politisch motivierte Straftaten. Diese setzen sich vor allem aus rechtsextremistisch motivierten Straftaten sowie politisch so diffusen Ideologien zusammen, die nicht eindeutig zugeordnet werden konnten. Rund 41 Prozent aller erfassten Opfer politisch motivierter Gewalt wurden im Bereich des Rechtsextremismus registriert.

Wer mehr hinter die Kulissen von Facebook, Meta und Co. blicken möchte, sollte unbedingt das neue Buch “The Power of One" von der Whistleblowerin und ehemaligen Meta Mitarbeiterin Frances Haugen lesen.

Für das Heft 7, das im Frühjahr 2024 erscheinen soll, freut sich die Zeitschrift für Rechtsextremismusforschung für themenbezogene Einreichungen bis zum 31. August.

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