Liebe NETTZ-Community,
unsere neue Studie „Zwischen Klick und Konsequenz - Eine Evaluation der Meldeverfahren nach dem Digital Services Act“,veröffentlicht am 10. Oktober 2025, bietet erstmals eine umfassende Analyse der Nutzer*innenfreundlichkeit und Wirksamkeit der Meldewege großer Plattformen in Deutschland. Sie beleuchtet zudem die Beweggründe von Nutzer*innen, Inhalte zu melden, die gegen geltendes Recht oder Plattformrichtlinien verstoßen könnten.
Seit Februar 2024 ist der DSA fest in der Gesetzgebung implementiert und verpflichtet sehr große Online-Plattformen dazu, nutzerfreundliche Wege zur Meldung rechtswidriger Inhalte bereitzustellen. Unsere Studie zeigt jedoch: Viele Nutzer*innen kennen diese Wege nicht oder empfinden sie als zu kompliziert. Stattdessen werden häufiger die internen Community-Meldewege genutzt – auch bei strafrechtlich relevanten Inhalten. Dies ist problematisch, weil die durch den DSA vorgesehenen Schutzmechanismen so nicht greifen: Betroffene erhalten weniger Schutz und die staatliche Rechtsdurchsetzung wird behindert. In qualitativen und quantitativen Befragungen wurde deutlich: Die meisten Nutzer*innen möchten problematische Inhalte zwar melden, fühlen sich aber von rechtlichen Begriffen, unübersichtlichen Auswahlmöglichkeiten oder mangelndem Feedback beim Meldeverfahren abgeschreckt. Jede vierte Meldung über den DSA-Weg wird deshalb abgebrochen. Auf der Grundlage unserer Erkenntnisse empfehlen wir daher in unserer Studie neben einer Vereinheitlichung der Meldewege auch eine verständlichere Gestaltung der Meldeverfahren und eine gezielte Aufklärung über Nutzer*innenrechte. Die vollständige Studie mit allen Erkenntnissen findest du auf unserer Webseite. Dort stehen außerdem eine englische Version sowie kurze Zusammenfassungen in Englisch und Deutsch zum Download bereit. |